5.9.15
Das Engagement der Bürger für die Flüchtlinge in der Notunterkunft im ehemaligen Rathaus Wilmersdorf ist ungebrochen. Oder richtiger: Es nimmt immer mehr zu. Unzählige Menschen bringen Spenden, sortieren Kleidung, geben Essen aus, versorgen Kranke, betreuen Kinder, vermitteln die ersten Grundbegriffe der deutschen Sprache, beantworten geduldig Fragen – und koordinieren das Heer der freiwilligen Helfer. Eine bewundernswerte logistische Leistung.
Noch immer herrscht eine entspannte Atmosphäre im Hof und nach Aussagen eines der Koordinatoren ist das auch so auf dem ganzen Gelände. Es gibt wenig Konflikte zwischen den Bewohnern. Auch sie sehen und anerkennen das Bemühen der Helfer, ihnen ihr Leben im Wartestand und in der relativen Sicherheit einer provisorischen Unterkunft zu erleichtern.
Mittlerweile gibt es fünf Duschcontainer – keine sehr komfortablen Sanitäreinrichtungen und wegen ihrer Größe leider auf dem Bürgersteig hinter dem Rathaus aufgestellt – aber immerhin.
Am Montag beginnt der ausgeklügelt organisierte Deutschunterricht in mehreren Räumen – getragen von einer Vielzahl bereits aktiver oder interessierter Lehrerinnen und Lehrer.
Die Spendenfreude der Bürgerinnen und Bürger ist so groß, dass streckenweise nichts mehr angenommen werden konnte, sondern nur noch sortiert und umverteilt wurde. Dringend bittet das Rathaus-Team daher um Beachtung des aktuellen Spendenbedarfs, der auf folgender Website veröffentlich wird:
http://www.berlin-hilft-lageso.de/
Nun zieht sich zum Wochenende der ASB-Katastrophendienst zurück und der hauptamtliche ASB übernimmt mit 31 Mitarbeitern die Organisation der Notaufnahme. Ein Caterer wird künftig für die Verpflegung sorgen. Manches andere ändert sich, Strukturen bilden sich stärker heraus. Eines aber bleibt gleich:
Das Engagement der Menschen für Menschen